Posaunenchor begeistert bei erster Serenade nach Corona-Pause
Erster Konzertauftritt unter Leitung des neuen Dirigenten
Als „Kombination, Verwendung von verschiedenen Stilen, Stilmitteln, die nicht zueinanderpassen“, beschreibt der Duden das, was der Posaunenchor des CVJM Gerlingen Mitte Mai in Petruskirche aufgeführt hat: Stilbruch. Doch das zahlreich erschienene Publikum wendete sich keineswegs mit Grausen ab. Im Gegenteil: Die mehr als hundert Zuhörerinnen und Zuhörer feierten den Posaunenchor begeistert bei seinem ersten Konzert nach der zweijährigen Corona-Zwangspause und forderten den Bläserinnen und Bläsern drei Zugaben ab.
Es war zugleich der erste große öffentliche Auftritt des Chores unter seinem neuen musikalischen Leiter Tim Schneider. Der 21-Jährige aus Nagold, der an der Stuttgarter Musikhochschule studiert, hat im Herbst vergangenen Jahres den Taktstock vom langjährigen Dirigenten Grigori Puschanski übernommen. „Wir haben uns erhofft, dass uns Tim Schneider mit seinem jugendlichen Elan und einer anderen Herangehensweise wieder neuen Schwung verleiht“, erklärte die organisatorische Leiterin des Posaunenchores, Claudia Schumacher, die Intention für den Wechsel am Dirigentenpult nach 17 Jahren. Und der erste Eindruck zeigt: Projekt gelungen.
Auch Tim Schneider zeigte sich begeistert von seinem Chor: „Ich freue mich sehr, dass wir wieder in so großer Zahl und ohne Abstandhalten als richtiger Chor auftreten können. Das Konzert hat großen Spaß gemacht.“
Mit einer bunten Mischung aus verschieden Stilrichtungen und mit Stücken überwiegend aus dem 20. Jahrhundert hat der CVJM-Posaunenchor die Zuhörer auf eine musikalische Reise mitgenommen. Die Melodien stammten aus der Feder von Louis Armstrong („Cornet Chop Suey“), Lars Ericsen („Wellerman“) und Bill Withers („Lean on me“), bis hin zu Michael Praetorius („Suite/Bouree“) und Joseph Haydn („Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“). Als Hommage an die Geflüchteten aus der Ukraine im Publikum durfte Oscar Petersons „Hymn to freedom“ verstanden werden.
Im Anschluss an das Konzert ließen viele Besucher den Abend vor dem Petrushof bei einem Glas Sekt und Häppchen ausklingen. Ein herzlicher Dank gebührt an dieser Stelle den Familien Müller und Kaltwasser sowie allen anderen Beteiligten für das tolle Catering. sr